Donnerstag, 13. August 2015
Tag 10 bis 14 – Rocky Mountains
Hach, ihr habt viel verpasst in den letzten Tagen! Nach meinem letzten Eintrag bin ich nach über 900 km Autofahrt endlich in den Rocky Mountains angekommen. Erste Station war der Jasper National Park, wo ich die erste Nacht in einem Hostel direkt am Mount Edith Cavell verbrachte. Dort gab es zwar weder Strom noch fließend Wasser, aber dafür Lagerfeuer und ich konnte morgens direkt zu einer wunderschönen Wanderung vorbei an beeindruckenden Gletschern und über zauberhafte Hochgebirgswiesen starten. Beim Abstieg kamen mir dann die ganzen Touris entgegen. :-) Hier die Bine vorm Angel Glacier:



Nach einem Besuch des Maligne Canyon und einem kurzen Abstecher nach Jasper (hübsches Städtchen mit einem netten Kellner im Pub, aber völlig mit Touris überfüllt), ging es weiter Richtung Süden. Der Icefields Parkway führt direkt am Columbia Icefield, dem größten Eisfeld wovon auch immer, wahrscheinlich des Kontinents (hab ich schon wieder vergessen…) vorbei. An den Athabasca Glacier kann man ganz nah rangehen, was ich mir natürlich nicht nehmen ließ. :-) Immer südwärts überquerte ich die Grenze zum Banff National Park und fand das nächste Wilderness Hostel namens Mosquito Creek. Zum Glück war der Name nicht Programm, so dass ich ein kurzes Bad im eiskalten Gebirgsbach („Creek“) nutzen konnte, um mir Staub und Schweiß abzuwaschen. Der nächste Tag führte mich in den Yoho National Park, in dem man nicht nur 360°-Eisenbahntunnels (Spiral Tunnels) bewundern kann, sondern – wie sollte es anders sein :-) – grandiose Landschaft, die ich bei einer Wanderung um den Emerald Lake ausgiebig bewundern konnte.



Das Blau des Sees kommt auf dem Bild gar nicht so rüber, wie es tatsächlich ist. Ich kann mich an der Farbe einfach nicht satt sehen! Ein kleiner Abstecher führte mich noch ein Stück den Berg hoch, wo es zum Glück nicht mehr vor Touristen wimmelte. Einfach herrlich! Und diese Berge sind wirklich Respekt einflößend, wenn man als Mini-Mensch davor steht. Wieder hatte ich Glück und fand ein Bett in einem Wilderness Hostel, dem Whiskey Jack im Yoho Valley. Dort gibt es sogar Duschen, welcher Luxus! Am nächsten Tag startete ich direkt vom Hostel zu einer Wanderung durchs Yoho Valley, vorbei an einigen Wasserfällen. Mein Mittagspicknick genoss ich mit der Aussicht auf die Twin Falls:



Allerdings auch mit der entsprechenden Kälte und Gischt in Wassernähe, so dass ich mich bald wieder auf den Weg machte. Trotzdem beeindruckend, mit welcher Wucht das Wasser den Fels hinabstürzt! An dem Tag hatte ich sogar fast die ganze Zeit deutsche Begleitung beim Wandern. Außer mir sind noch einige andere Deutsche allein unterwegs. Aber auch zu anderen finde ich oft genug Anschluss, um nicht einsam zu sein. ;-) Hostels sind schon die richtige Wahl. Interessant ist noch, dass hier die Mountain Time herrscht, also eine Stunde Zeitunterschied zur Westküste. Bin also nur noch 8 Stunden von zu Hause entfernt. :-) Bin gespannt, wo dann der nächste Sprung kommt.

PS: Heute ist eigentlich schon Tag 15, aber ich nutze das freie W-Lan der Touristinfo in Lake Louise, um den Eintrag online zu stellen. Was ich heute gemacht hab, erfahrt ihr dann demnächst. ;-)

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