Sonntag, 16. August 2015
Tag 15 bis 18 – Banff NP und Kananaskis Country
sabinegold, 05:12h
Nach einer weiteren Nacht im Whiskey Jack Hostel – allerdings wieder ohne Whiskey :-P – fuhr ich wieder in den Banff National Park (NP). Die Nächte in den Bergen sind ganz schön kalt, das Thermometer im Auto zeigte morgens um 8 nur 4°C an! Tagsüber wird es bei Sonnenschein allerdings bis zu 27°C warm, in Banff selbst soll es noch heißer sein. Da sag nochmal jemand, in Kanada wäre es kalt! Im Banff NP war der Lake Louise mein erstes Ziel, ein wunderschöner Bergsee, der allerdings total überlaufen ist. Auf einer kurzen Wanderung zu einem Aussichtspunkt konnte ich den Massen zwar entfliehen, aber als ich wieder vom Parkplatz runterfahren wollte, kamen Erinnerungen ans Mera Luna auf – da muss man ähnlich anstehen, wenn man den Parkplatz verlassen will. ;-) Nächster Stopp: Moraine Lake. Angeblich nicht ganz so stark frequentiert, aber parken musste ich trotzdem irgendwo an der Straße… Entschädigt wird man allerdings mit dem 20-Dollar-View, dem Motiv, das die Kanadier früher auf ihren 20-Dollar-Scheinen hatten. Wunderschön! Dort hatte ich mir eine 6-km-Wanderung zu einem etwas abgelegen Weg ausgeguckt. Allerdings darf der Wanderweg aufgrund der Bären nur in Gruppen von mindestens 4 Personen begangen werden. Zum Glück fanden sich noch zwei Pärchen mit dem gleichen Ziel, so dass wir gemeinsam losziehen konnten. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall:
Dort waren kaum Menschen und das Wasser war so klar, dass man unglaublich weit hineinsehen konnte! Nach einem kurzen Abstecher in das Örtchen Lake Louise (das nur aus Touri-Infrastruktur und dem Besucherzentrum zu bestehen scheint), folgte ich dem Bow Valley Parkway Richtung Südosten. Vorbei am Castle Mountain, einem beeindruckenden Kletterfelsen, erreichte ich das Castle Mountain Hostel, in dem sich ein freies Bett für mich fand. Die Ausstattung wird immer besser, je weiter ich mich auf Calgary zu bewege. Hier gibt es auch Strom! Ich kann also meinen Kamera-Akku laden, sehr wichtig. :-) Nur W-LAN fehlt, aber das findet sich auch wieder.
Letzte Station im Banff NP war das Örtchen Banff bzw. der „Hausberg“ Sulphur Mountain. Da man von oben eine sehr schöne Aussicht haben soll, nahm ich den knapp 6 km langen Aufstieg in Angriff. Auf der Strecke waren fast 700 Höhenmeter zu bewältigen, wofür ich allerdings nicht mal 2 h brauchte und hinterher kaum kaputt war – trotz 27°C! *stolzsei* Langsam hab ich mich ans Wandern gewöhnt. :-) Die Aussicht war die Mühen tatsächlich wert, nur leider war es ziemlich diesig, so dass ich keine schönen Fotos machen konnte. Der Blick auf Banff und das Bow Valley war trotzdem atemberaubend! Oben waren noch viele, viele Touris unterwegs, da auf den Berg auch eine Gondel hochfährt. Und unglaublich freche Erdhörnchen, die von den Touris trotz Verbot angefüttert werden, damit sie sich besser fotografieren lassen. Die hätten mir bald die Schnitte aus der Hand gerissen oder wären in meinen Rucksack geklettert. Nervige Biester! Runter zu gönnte ich meinen Knien die Gondel und war in 6 min wieder am Auto. :-) In Banff war dann noch die Cave and Basin National Heritage Site Pflicht. Dort haben 1883 Eisenbahnbauer eine heiße Schwefelquelle „entdeckt“ (die von den Ureinwohnern schon Jahrhunderte lang als zeremonieller Ort genutzt wurde…), woraufhin 1885 der erste Nationalpark eingerichtet wurde. Hier liegt also der Ursprung der kanadischen Parks. Dafür hat‘s ganz schön nach verfaulten Eiern gestunken. ;-) Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ ich die Rocky Mountains und legte noch einen Zwischenstopp im Kananaskis Country, dem Land der Stoney Indianer (bzw. first nations, wenn ich politisch korrekt sein will ^^) ein. Auch hier gibt es ein gemütliches Wilderness Hostel (Ribbon Creek Hostel), das mich für zwei Nächte beherbergt.
Am nächsten Tag war vormittags Zeit für einen Spaziergang zu den Troll Falls, ein niedlicher kleiner Wasserfall. Das schönste daran war, dass ich völlig allein unterwegs war! Nach den teilweise total überfüllten Nationalparks war es herrlich, keiner Menschenseele zu begegnen. :-) Interessant fand ich auch, dass der Wald hier schon wieder anders aussieht, obwohl ich gar nicht weit gefahren bin. Stellenweise gab es sogar reinen Birkenwald. Nachmittags wagte ich mich auf den Pferderücken, um die Gegend in einem geführten 2-Stunden-Ritt aus einer anderen Perspektive zu erkunden.
Die Pferdchen waren gut auf Nicht-Reiter eingestellt, so dass es ein entspannter und sehr schöner Ausflug war. Nach den 2 h war ich aber froh, den harten Sattel wieder verlassen zu dürfen. Bin eben doch eher an gepolsterte Schreibtischstühle gewöhnt. :-) Der befürchtete Muskelkater am nächsten Tag war nicht so schlimm wie erwartet. Außerdem saß ich die meiste Zeit des Tages im Auto und musste mich nicht groß bewegen. Bei 13°C und Regen ist das auch angenehmer, als draußen unterwegs zu sein. :-) Mit einem kleinen Umweg über die Kananaskis Lakes, die auch bei Regen und mit wolkenverhangenen Bergen sehenswert sind, trat ich den letzten Abschnitt meiner Fahrt mit dem Mietwagen an. Die 10 Tage Unabhängigkeit sind vorbei, heute musste ich nach 1737 gefahrenen km den Golf in Calgary abgeben. Es war erstmal ein kleiner Kulturschock, nach der Zeit in den Bergen zum Hostel in Downtown zu fahren. Aber nach einer kleinen Ehrenrunde hab ich es doch gefunden. Hier bin ich nun auch lieber ohne Auto unterwegs zwischen den Wolkenkratzern.
Calgary ist etwa so groß wie Dresden, aber Dresden ist wesentlich schöner. ;-) Zumindest vom ersten Eindruck her. Morgen werde ich mir die Stadt ansehen, übermorgen geht es schon weiter auf meinem Weg nach Osten. Die Rockies vermisse ich jetzt schon, die Landschaft ist einfach grandios. Und trotz unzähliger Touristen findet man auch immer wieder ruhige Ecken. Mücken waren erstaunlich wenig unterwegs, das war sehr angenehm. Einen Bären hab ich allerdings auch nicht gesehen… Aber da sollte ich wohl lieber froh drüber sein. ;-) Dafür gab es Bergschafe und Erd-, Eich- und Streifenhörnchen zur Genüge. Kleiner Wermutstropfen: Mitten in den Bergen haben sich meine Wanderschuhe überlegt, dass sie doch langsam das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Super Timing! Bei dem einen löst sich die Sohle ein bisschen, ich sollte also nicht mehr im Wasser rumpatschen. Aber bis jetzt stört es noch nicht beim Wandern, so dass ich optimistisch bin. Sie werden wohl noch bis Halifax halten.
Dort waren kaum Menschen und das Wasser war so klar, dass man unglaublich weit hineinsehen konnte! Nach einem kurzen Abstecher in das Örtchen Lake Louise (das nur aus Touri-Infrastruktur und dem Besucherzentrum zu bestehen scheint), folgte ich dem Bow Valley Parkway Richtung Südosten. Vorbei am Castle Mountain, einem beeindruckenden Kletterfelsen, erreichte ich das Castle Mountain Hostel, in dem sich ein freies Bett für mich fand. Die Ausstattung wird immer besser, je weiter ich mich auf Calgary zu bewege. Hier gibt es auch Strom! Ich kann also meinen Kamera-Akku laden, sehr wichtig. :-) Nur W-LAN fehlt, aber das findet sich auch wieder.
Letzte Station im Banff NP war das Örtchen Banff bzw. der „Hausberg“ Sulphur Mountain. Da man von oben eine sehr schöne Aussicht haben soll, nahm ich den knapp 6 km langen Aufstieg in Angriff. Auf der Strecke waren fast 700 Höhenmeter zu bewältigen, wofür ich allerdings nicht mal 2 h brauchte und hinterher kaum kaputt war – trotz 27°C! *stolzsei* Langsam hab ich mich ans Wandern gewöhnt. :-) Die Aussicht war die Mühen tatsächlich wert, nur leider war es ziemlich diesig, so dass ich keine schönen Fotos machen konnte. Der Blick auf Banff und das Bow Valley war trotzdem atemberaubend! Oben waren noch viele, viele Touris unterwegs, da auf den Berg auch eine Gondel hochfährt. Und unglaublich freche Erdhörnchen, die von den Touris trotz Verbot angefüttert werden, damit sie sich besser fotografieren lassen. Die hätten mir bald die Schnitte aus der Hand gerissen oder wären in meinen Rucksack geklettert. Nervige Biester! Runter zu gönnte ich meinen Knien die Gondel und war in 6 min wieder am Auto. :-) In Banff war dann noch die Cave and Basin National Heritage Site Pflicht. Dort haben 1883 Eisenbahnbauer eine heiße Schwefelquelle „entdeckt“ (die von den Ureinwohnern schon Jahrhunderte lang als zeremonieller Ort genutzt wurde…), woraufhin 1885 der erste Nationalpark eingerichtet wurde. Hier liegt also der Ursprung der kanadischen Parks. Dafür hat‘s ganz schön nach verfaulten Eiern gestunken. ;-) Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ ich die Rocky Mountains und legte noch einen Zwischenstopp im Kananaskis Country, dem Land der Stoney Indianer (bzw. first nations, wenn ich politisch korrekt sein will ^^) ein. Auch hier gibt es ein gemütliches Wilderness Hostel (Ribbon Creek Hostel), das mich für zwei Nächte beherbergt.
Am nächsten Tag war vormittags Zeit für einen Spaziergang zu den Troll Falls, ein niedlicher kleiner Wasserfall. Das schönste daran war, dass ich völlig allein unterwegs war! Nach den teilweise total überfüllten Nationalparks war es herrlich, keiner Menschenseele zu begegnen. :-) Interessant fand ich auch, dass der Wald hier schon wieder anders aussieht, obwohl ich gar nicht weit gefahren bin. Stellenweise gab es sogar reinen Birkenwald. Nachmittags wagte ich mich auf den Pferderücken, um die Gegend in einem geführten 2-Stunden-Ritt aus einer anderen Perspektive zu erkunden.
Die Pferdchen waren gut auf Nicht-Reiter eingestellt, so dass es ein entspannter und sehr schöner Ausflug war. Nach den 2 h war ich aber froh, den harten Sattel wieder verlassen zu dürfen. Bin eben doch eher an gepolsterte Schreibtischstühle gewöhnt. :-) Der befürchtete Muskelkater am nächsten Tag war nicht so schlimm wie erwartet. Außerdem saß ich die meiste Zeit des Tages im Auto und musste mich nicht groß bewegen. Bei 13°C und Regen ist das auch angenehmer, als draußen unterwegs zu sein. :-) Mit einem kleinen Umweg über die Kananaskis Lakes, die auch bei Regen und mit wolkenverhangenen Bergen sehenswert sind, trat ich den letzten Abschnitt meiner Fahrt mit dem Mietwagen an. Die 10 Tage Unabhängigkeit sind vorbei, heute musste ich nach 1737 gefahrenen km den Golf in Calgary abgeben. Es war erstmal ein kleiner Kulturschock, nach der Zeit in den Bergen zum Hostel in Downtown zu fahren. Aber nach einer kleinen Ehrenrunde hab ich es doch gefunden. Hier bin ich nun auch lieber ohne Auto unterwegs zwischen den Wolkenkratzern.
Calgary ist etwa so groß wie Dresden, aber Dresden ist wesentlich schöner. ;-) Zumindest vom ersten Eindruck her. Morgen werde ich mir die Stadt ansehen, übermorgen geht es schon weiter auf meinem Weg nach Osten. Die Rockies vermisse ich jetzt schon, die Landschaft ist einfach grandios. Und trotz unzähliger Touristen findet man auch immer wieder ruhige Ecken. Mücken waren erstaunlich wenig unterwegs, das war sehr angenehm. Einen Bären hab ich allerdings auch nicht gesehen… Aber da sollte ich wohl lieber froh drüber sein. ;-) Dafür gab es Bergschafe und Erd-, Eich- und Streifenhörnchen zur Genüge. Kleiner Wermutstropfen: Mitten in den Bergen haben sich meine Wanderschuhe überlegt, dass sie doch langsam das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Super Timing! Bei dem einen löst sich die Sohle ein bisschen, ich sollte also nicht mehr im Wasser rumpatschen. Aber bis jetzt stört es noch nicht beim Wandern, so dass ich optimistisch bin. Sie werden wohl noch bis Halifax halten.
... comment