Montag, 14. September 2015
Tag 47 - Kejimkujik Nationalpark und Ostküste
Der Tag begann wieder mit Regen... Anscheinend hab ich meine Sonnenstunden hier schon aufgebraucht. ;-) Von Digby aus fuhr ich ins "Landesinnere" von Nova Scotias Süden und wurde trotz des schlechten Wetters mit herrlicher Landschaft belohnt: Wald, soweit das Auge reicht, und dazwischen immer wieder kleine Seen. Erster Halt war im Kejimkujik Nationalpark, in dem man sehr gut Paddeln kann. Allein und bei Regen aber keine Option für mich. ;-) Neben großen und kleinen Seen gibt es einige Wanderwege im Nationalpark, von denen ich mir ein paar kürzere aussuchte. Beim ersten musste ich erst noch 20 min im Auto warten, bis es nicht mehr ganz so feucht von oben war. Aber dann hab ich eine längere Regenlücke erwischt und konnte die Waldspaziergänge (waren nicht wirklich Wanderungen) genießen.



Auf der einen kleinen Runde sah der Wald alle paar Meter anders aus, das war echt erstaunlich! Und dort standen ein paar riesige Hemlocktannen, beeindruckend. Ein paar erste rote Ahornblätter hab ich auch entdeckt. :-) Langsam geht es los mit dem Herbst, auch wenn wir vom Indian Summer noch weit entfernt sind. Das muss großartig sein, wenn der ganze Wald rot ist! Ein Vorteil von schlechtem Wetter ist, dass nicht so viele Leute unterwegs sind. So konnte ich mich an der Stille des Waldes erfreuen und ganz in Ruhe Rehe und eine ganz schön große Kröte bestaunen. Den Park kann man auch gut per Paddelboot erkunden, es sind viele über Flüsse verbundene Seen und es gibt eine Reihe an "Backcountry camp sites", die eben nur per Boot erreichbar sind. Muss toll sein, dort abends am Lagerfeuer zu sitzen und einfach nur zu entspannen.

Dann fuhr ich weiter an die Ostküste, also wieder an den Atlantik, aber südlich von Halifax. Dort liegt unter anderem das Städtchen Lunenburg, in dem die Briten auch Emigranten aus Deutschland angesiedelt haben. Heute gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe, als eine der am besten erhaltenen britischen Siedlungen in der Neuen Welt. Ob die Häuser nun wirklich alle noch von 1750 sind, bezweifle ich. ;-) Aber der Ort ist hübsch und der Hafen lässt wirklich Seefahrerromantik aufkommen. Von dort ein Stück die Küste aufwärts steht das Wahrzeichen der kanadischen Atlantikprovinzen, der Leuchtturm in Peggy's Cove.



Zum Glück war ich erst abends dort, so dass die Touristenmassen schon durch waren. Ich hab es grad so geschafft, vorm Dunkelwerden noch ein paar Fotos zu machen und eine kleine Runde zu drehen. Die Nacht hab ich dann gleich in dem kleinen Fischerdorf Peggy's Cove verbracht. Es kamen wieder Unmassen an Wasser vom Himmel, aber früh gab es zum Glück wieder eine Regenpause. Dafür war es so neblig, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Also musste ich mich "blind" vom Atlantik verabschieden.

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