Bine in Kanada

Aber um ans Meer - genauer gesagt nach Tofino - zu kommen, standen mir erstmal 6,5 h Busfahrt bevor, früh um acht gings los. Zum Glück leide ich noch bissl unter Jetlag und bin sowieso ab um 5 wach, also war das zeitige Aufstehen kein Problem. Letzte Nacht hat übrigens ein Mädel mit in meinem Zimmer geschlafen, das Aris Zwillingsschwester sein könnte. Sie sah ihr echt unglaublich ähnlich und war genauso sympathisch. Zufälle gibts... :-)

Die lange Busfahrt hat sich sogar in doppelter Hinsicht gelohnt. Einmal ist Vancouver Island sowas von schön! Ich konnte unterwegs gar nicht schlafen, so viel gab es zu gucken: Küste, Buchten, Berge, Felsen, Bergseen, Flüssen, Canyons, kleine Orte, Regenwald... Auf der Insel allein kann man glaub ich drei Wochen verbringen, ohne sich zu langweilen. Am Ende der Welt (also in Tofino) angekommen, ging es mit dem Boot weiter nach Meares Island. Noch eine kurze Fahrt auf der Ladefläche eines Pickups und ich war im Lone Cone Hostel.



Endlich mal Ruhe, Natur, Sonne, ein Strand direkt vor der Haustür - mit einem Wort: Urlaub! :-) Ist zwar sehr einfach, aber dafür geräumig, sauber, luftig und total gemütlich. Ach ja, hatte ich die Ruhe schon erwähnt? ;-) Ich werde jetzt einen Happen essen und dann den Sonnenuntergang am Strand genießen...

Heute war Kultur angesagt, hab volle 4 Stunden im Royal British Columbia Museum zugebracht. Und wenn "Hunger, Pippi, Kalt" mich nicht rausgetrieben hätten, wäre es bestimmt noch mehr geworden. :-) Da hatte der Reiseführer mal recht mit der Beschreibung als eines der schönsten Museen Kanadas, der Besuch hat sich echt gelohnt. Die Austellung reicht von urzeitlichen Ammoniten über die Natur British Columbias, die Besetzung durch die Europäer, den Goldrausch bis hin zur rezenten Entwicklung des Bundesstaates und natürlich dem Klimawandel. ;-) Kurzweilig gestaltet, viele Exponate auch zum Anfassen, manchmal sogar zum Riechen (!), täuschend echte Dioramen:



Hab echt viel gelernt, unter anderem, dass Seegurken gar nicht grün sind! Es gab nämlich ein kleines Becken mit lebenden Küstenbewohnern wie eben Seegurken (die waren lila oder gelb), Seesternen, Anemonen etc. Übrigens: Bei den Kanadiern ist vieles noch "royal", hab auch schon eine königliche Tierklinik gesehen. Weiß zwar nicht, was die Queen mit dem kranken Waldi zu tun hat, aber immerhin ist sie ja noch das Staatsoberhaupt von Kanada. ;-)

Danach gabs leckeren Fisch im Fischereihafen, wo man auch schön das bunte Treiben beobachten kann. Und nach einem Stadtspaziergang hab ich meinem geplagten Rücken noch ein bisschen Yoga und Pilates im Park gegönnt. Unter blauem Himmel und an der frischen Luft ist das gleich nochmal so toll. :-) Apropos blauer Himmel: ich merke, dass ich hier näher am Meer bin. Statt einem vollkommen wolkenlosen Himmel wie in Vancouver gibt es hier immer ein paar Schäfchenwolken.

So, das wars dann erstmal mit Großstadt. Morgen geht es weiter nach Tofino, endlich ans Meer!

Heute gibts nicht viel zu erzählen. Hab die Fähre von Tsawassen über Swartz Bay nach Victoria genommen und verbringe nun zwei Nächte hier im Hostel. Das Zimmer ist unglaublich heiß, obwohl es inzwischen draußen sehr angenehm ist. Und wenn sich der "Wal" unten in meinem Doppelstockbett umdreht, werde ich seekrank, weil das Bett so stabil ist. ;-) Hoffentlich hat sie einen ruhigen Schlaf...

Von gestern gibt es noch einen Nachtrag. Auf der Tour mit Erik hab ich eine witzige Entdeckung gemacht:



Die Rennpappe hat es tatsächlich aus dem Saalkreis bis nach Vancouver geschafft! :-)