Sonntag, 13. September 2015
Tag 46 - Bay of Fundy
Heute musste ich mal zeitig los, weil ich mir gern den "Tidal Bore" ansehen wollte, der sich leider nicht nach mir richtet, sondern nach dem Mond. ;-) Am Ende der Bay of Fundy drückt es bei Flut das Wasser ein ganzes Stück die Flüsse hinauf. Diese Flutwelle wird "Tidal Bore" genannt und das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Also war ich pünktlich an Ort und Stelle und es passierte erstmal - nichts. Beim genaueren Hinsehen konnte ich aber doch schon eine leichte Strömung entgegen der Fließrichtung des Flusses entdecken. Mit der Zeit wurde es immer mehr, auch wenn die erwartete "Flutwelle" ausblieb. Aber es war trotzdem beeindruckend, mit welcher Wucht das Wasser flussaufwärts fließt. Weiter ging es die Küste der Bay of Fundy entlang. Von einem Aussichtspunkt aus konnte ich die Five Islands von gestern nochmal sehen, nur eben von der anderen Seite der Bucht aus und mit Wasser. :-) Nachmittags hielt ich in der ehemaligen Akadiersiedlung Grand Pré, wo heute eine kleine Ausstellung und ein hübscher Park an die Vertreibung durch die Briten erinnern. Ende der heutigen Etappe war Digby, schon relativ weit im Süden von Nova Scotia, aber noch an der Bay of Fundy. Ein hübsches kleines Hafenstädtchen mit diesen niedlichen Holzhäusern mit Veranda, Terrasse, Erkern..., die es hier überall gibt. Und wen treffe ich im Hostel wieder? Den Deutschen von gestern und von vor einigen Tagen! Die Welt ist hier doch ganz schön klein. :-)

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Samstag, 12. September 2015
Tag 45 - Unterwegs im Nirgendwo
Heute war es schon wieder Zeit, PEI zu verlassen. Aber da das Wetter schlecht war, war das nicht so schlimm. Zurück aufs Festland nahm ich die Confederation Bridge - 13 km lang, die Überfahrt dauerte 10 min und kostete 45 Dollar. Die Fähre hätte 70 Dollar gekostet, also alles richtig gemacht. :-) Dann ging es ein Stück durch New Brunswick (was mit Neu Braunschweig übersetzt wird), bevor ich wieder nach Nova Scotia kam. Die Halbinsel, auf der Nova Scotia liegt, formt zusammen mit New Brunswick die Bay of Fundy, eine ziemlich große Bucht mit bis zu 15 m Tidenhub, in der es auch viele Wale geben soll. Also entschied ich mich für die Küstenstraße entlang der Bay in der Hoffnung auf schöne Ausblicke. Allerdings ging es fast die ganze Zeit durch den Wald... Hätte auch in der Dübener Heide sein können. Und ich war so ziemlich allein unterwegs. Zum Glück gab es doch noch ein paar schöne Ausblicke, die allerdings von Wolken und Regen etwas getrübt waren:



Das sind die Five Islands direkt vor der Küste. Das Wasser ist schon wieder auf dem Rückzug, es ist aber noch nicht am Scheitelpunkt. Ich hab heut festgestellt, dass ich noch nie an der Nordsee war, aber so stelle ich es mir vor. Wegen des Regenwetters und da ich die Strecke etwas unterschätzt hatte, war ich hauptsächlich im Auto unterwegs. Dafür erreichte ich mein heutiges Hostel in Wentworth noch im Hellen, was auch gut war, da es ziemlich am Ende der Welt liegt. Als ich ankam, war niemand da, lag nur ein Zettel zur Begrüßung für mich auf dem Tisch. Das Hostel ist urgemütlich, ein Farmhaus aus den 1870er Jahren, seit 1962 ein Hostel. Und somit das älteste Hostel Kanadas - sagt zumindest der Angestellte. Er kam gegen halb acht, zusammen mit einem Deutschen, den ich schon auf Cape Breton Island kennen gelernt hatte. Außerdem übernachtet noch eine Kanadierin aus Vancouver hier. Das wars bisher. Ich hab ein Zimmer für mich, mit Doppelbett! :-) Schade, dass ich nur ein Nacht bleibe...

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Freitag, 11. September 2015
Tag 44 - Prince Edward Island
PEI ist vor allem eins: klein! Ich hab mich wohl langsam an die kanadischen Entfernungen gewöhnt, dass mir das so auffällt. :-) Außerdem ist die Insel richtiggehend malerisch. Viel Acker- und Weideland, leicht hügelig, alles schön grün. Dazwischen weiße und blaue und rote Holzhäuser. Mein Weg führte mich heute ein Stück die Nordküste der Insel entlang, wo ein Nationalpark ist. Marschland, kleine Buchten, rote Klippen und immer wieder tolle Ausblicke auf den St. Lawrence Golf:



Da heute super Wetter war, hab ich mich dann an dem Strand im Hintergrund in die Sonne gelegt und einfach mal nichts getan. :-) Ein Bad im Golf durfte natürlich nicht fehlen. Hui, war das kalt!!! Fühlte sich kälter an als der Atlantik! Aber das kam vielleicht auch von der Sonne heute. ;-) Und erstaunlich salzig war das Wasser, obwohl es ja eine Mischung aus Salz- und Süßwasser ist. Aber herrlich weicher Sand und klares Wasser, einfach Urlaub! Entlang der Strände gibt es eine Dünenlandschaft, die ebenfalls zum Nationalpark gehört:



Nach dem Strand hab ich noch ein bisschen im Auto die Insel - oder zumindest den Mittelteil, die ganze Insel schafft man dann doch nicht an einem Tag - erkundet. Ich war heute mal zu faul, groß irgendwo rumzulaufen. Autofahren auf der Insel ist recht entspannt, außer auf den Hauptstraßen ist nicht viel los. (Da fällt mir ein: gestern und heute war ich wieder auf dem Highway 1 "Highway of Heroes" unterwegs, auf dem ich ganz am Anfang zwischen Vancouver und den Rockies schon ein Stück gefahren bin. So schließt sich der Kreis. ^^) Aber es war erstaunlich anstrengend, wieder nach Charlottetown rein zu finden! Das sah gestern im Dunkeln irgendwie alles anders aus... ;-) Bin aber wieder gut im Hostel angekommen. Ein abendlicher Spaziergang durch Charlottetown hat mich noch an ein paar sehr hübschen Häuschen vorbeigeführt. Charlottetown ist die kleinste Provinzhauptstadt Kanadas und auf jeden Fall eine der sehenswerteren.

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