Montag, 31. August 2015
Tag 33 - Weiter nach Québec
Ich glaub, ich bin in Frankreich! ;-) Eigentlich ist es ja die Stadt Québec, aber es könnte auch Europa sein, zumindest hier in der Altstadt - die ihren Namen wirklich verdient. Zumindest wirkte sie auf dem Weg vom Hostel, das in einer kleinen Nebenstraße direkt in Vieux-Québec gelegen ist, bis zum Supermarkt wie eine europäische Altstadt. Das werde ich mir morgen genauer ansehen. Québec wurde glaube ich 1608 gegründet, ist somit eine der ältesten (europäischen) Siedlungen Kanadas, und hat sogar noch eine Stadtmauer inklusive Befestigungsanlagen! Außerdem ist es eine sehr hügelige Stadt, was ich auf dem Weg vom Busbahnhof zum Hostel schon feststellen durfte. Die Straßen waren teilweise so steil, dass ich mich wie in der Sächsischen Schweiz gefühlt hab. Da können auch 700 m lang werden... Aber ich habs bis zum Hostel geschafft und war angenehm überrascht von einem gemütlichen alten Häuschen. Das Hostel gibt es schon seit 1972 und ist das älteste hier in der Stadt. Lauter Superlative! ;-) Was mir am besten gefällt, ist, dass es keine Klimaanlage gibt. Nach vier Nächten in dem vollklimatisierten Hostel in Montréal (bei nächtlichen Temperaturen von 18°C völliger Quatsch, die könnten jede Menge Strom sparen, wenn man die Fenster aufmachen könnte!) machte sich schon langsam ein Halskratzen bemerkbar... Aber das wird hier bald wieder vergehen. So, was gibt es noch so nebensächliches zu berichten? ;-) Um acht ist es hier schon dunkel! Die Zeitzone der Eastern Time, die Ontario und Québec umfasst, reicht vom Westen der Großen Seen bis an die Atlantikküste. Das heißt, das hier die Sonne über eine Stunde eher untergeht als im Westen der Zeitzone. Immer wieder krass, wie groß dieses Land ist!!! Und insgesamt gibt es 6 Zeitzonen von West nach Ost - und 5 davon werde ich am Ende meiner Reise durchfahren haben, nur Newfoundland fehlt.

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Sonntag, 30. August 2015
Tag 32 - Canal Lachine, Vieux-Montréal und Downtown
Auch hier in Montréal galt es, Stromschnellen im St. Lawrence Fluss zu umgehen, weshalb der Canal Lachine angelegt wurde. Er befindet sich im Süden der Insel, auf der Montréal liegt (hatte ich schon erwähnt, dass Montréal eine Insel ist?), und ist ein grünes Band durch die Stadt. Entlang des Kanals befinden sich alte Industriegebäude (wie links auf dem Foto), die aber inzwischen zu Wohnungen und Büros umgebaut wurden.



Eigentumswohnungen heißen übrigens Condominiums, mit "Condo" abgekürzt. Werden überall angepriesen. Ich musste erstmal recherchieren, was das ist. :-) Eigentlich wollte ich den Kanal per Fahrrad erkunden, dort befindet sich auch ein Radweg. Und da überall in der Stadt Stationen mit Mietfahrrädern sind, die man für 5 CA$ den ganzen Tag mieten kann, sah das nach einer guten Idee aus. Allerdings muss man diese Fahrräder aller 30 min wieder an so einer Station "einloggen", bevor man weiterfahren darf, sonst kostet es extra. Und da laut Murphy immer grad keine Station auffindbar ist, wenn man dringend eine braucht, entschied ich mich gegen ständiges Suchen und für Spazieren. Waren ja nur 10 km am Ende. ;-) Aber ein sehr schöner Spaziergang. Erst entlang des Kanals, dann durch die Altstadt. Ja, ein paar alte Häuschen stehen hier noch rum, wo sich gefühlt alle Touristen der statt versammeln. :-) Dort probierte ich dann auch eine weitere lokale Spezialität. Na, wer weiß es? Richtig, Ahornsirup! :-P In einem kleinen Café gab es einen Muffin und einen Brownie mit Ahornsirup für die Naschkatze. Lecker! Der nächste Programmpunkt wäre die Kirche Notre-Dame de Montréal gewesen, wohl eine der schönsten Kirchen Nordamerikas von 1829. Aber die lange Schlange vor dem Eingang hat mich abgeschreckt. Auch nicht schlimm, Kirchen hab ich schon genug gesehen. :-) Da bin ich lieber noch ein bisschen durchs Stadtzentrum spaziert, die ewig lange Haupteinkaufsstraße entlang. Hier kann man auch drei Tage nur mit Einkaufen verbringen und hat nicht alle Läden gesehen. Dieser kleine Platz hier spiegelt meinen Eindruck von Montréal ganz gut wider:



Eine lebendige Stadt, die Grünanlagen, kleine Märkte und gemütliche Cafés mit Wolkenkratzern und moderner Kunst kombiniert. Tolle Mischung aus Tradition und Moderne, Großstadt und Natur!

Einen wichtigen Unterschied zum bisher von mir bereisten Kanada hab ich gestern noch vergessen: den Kaffee! Zumindest hier im Hostel gibt es zum Frühstück Kaffee, der auch wach macht. :-) Bisher war es immer sogenannter "Blümchenkaffee", den selbst ich den ganzen Tag trinken konnte, ohne wach zu werden. Aber auch sonst ist das Hostel echt gut, das beste bis jetzt hier in Kanada - die Wilderness Hostels in den Rockies mal ausgeklammert, die haben ihren eigenen Charme. :-) Trotzdem geht es morgen weiter, es gibt ja noch einiges zu sehen! Den letzten Abend in Montréal verbringe ich grad mit einem Apfelbier, gebraut hier in der Provinz Québec. Ja, Franzosen sind seltsam und haben nicht mal Achtung vor Bier. ;-) Aber es schmeckt erstaunlich gut.

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Samstag, 29. August 2015
Tag 31 - Mont-Royal
Heute habe ich den "Berg" erklommen, der Montréal seinen Namen gab. Mitten in der Stadt gelegen, befinden sich auf dem 233 m hohen Hügel nicht nur zwei Friedhöfe, sondern auch ein 200 Hektar großer Park, in dem man schön den Tag verbringen kann. Von zwei Aussichtspunkten hat man herrliche Blicke über die Stadt. Und es gibt genügend Rasenfläche, auf der ich es mir gemütlich machen konnte, lesen, sonnen, schlafen und ein bisschen yogieren. Ein herrlich fauler Tag. :-)

Beim Spazieren durch die Stadt musste ich ein bisschen in mich hinein grinsen über den Versuch der Kanadier, ihr bisschen Geschichte hochzuhalten. Häuser, die jünger sind als das, in dem ich in Dresden wohne, werden aufgrund ihres Alters zu historischen Denkmälern erklärt. Irgendwie süß. :-) Aber es gab viele Hinweistafeln mit Informationen zu Architekten, Bewohnern, dem Bau der Häuser etc. Aus dem, was sie haben, machen sie schon was.

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